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Brückenschläge und Schlagworte

Schlagwort: angst

Farbe bekennen

Es ist so: Ich habe auch Senf zu Meike Lobos Feminismus-Kritik abzugeben. Oder zu Nils Pickerts Replik darauf. Mir fällt so einiges dazu ein, warum ich zwar Julia Klöckners Tweet übers AfD-Wählen völlig daneben fand, warum ich aber gleichzeitig der Meinung bin, dass der Tumbler Die Methode Klöckner ungünstigerweise eine echte Kritik nahezu unmöglich macht. Blogposts, die das AfD-Wahlprogramm kommentieren oder sich in irgendeiner Form konstruktiv mit wichtigen Argumenten gegen diese Partei beschäftigen, waren in meinem Kopf schon halb ausformuliert. Auch der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf und die Tatsache, dass Ted Cruz politisch mindestens so unerträglich ist wie Donald Trump, beschäftigen mich. Die übermäßige Häufung von Links in den ersten Sätzen dieses Textes erklärt, warum ich all das bisher nicht aufgeschrieben habe: Es gibt schon alles.

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Grenzüberschreitungen

Längst schon wollte ich diesen Blogpost schreiben, aber wie so oft im Leben musste erst etwas passieren. Warum verschleppen wir Dinge so lange, bis sie uns keine Wahl mehr lassen? Wahrscheinlich, weil sie Schmerzen bereiten. Die Worte formen sich nur schwer in meinem Geist. Sie wollen nicht so recht heraus, sind sperrig und hölzern. Aber vielleicht müssen sie diesmal wehtun, so weh wie die Gedanken, denen sie eine Form zu geben versuchen.

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Früher war weniger Angst

Seit einer halben Ewigkeit liegt ein Tweet ungetwittert in meinem Entwürfeordner, weil ich nicht weiß, wie ich ihn zu Ende schreiben soll. Er besteht nur aus einem simplen Satz, an dem doch (m)eine ganze Erfahrungswelt hängt, und ich fürchte, dass ich ihn so nicht in die Welt schicken kann, denn er trägt für mich eine Bedeutung, die man da draußen wahrscheinlich nicht in ihm erkennen kann. Ich müsste ihn ergänzen, um mich zu erklären, aber ich weiß nicht, womit oder durch was. Bisher steht da nur: „Ich hatte mal so viel weniger Angst.“

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Ungeliebte alte Freunde

Mich besuchen dieser Tage ein paar alte Freunde. Wir kennen uns schon sehr lange, deshalb können wir uns gegenseitig nichts vormachen. Ich weiß, wie sie ticken, und sie wissen, wie ich ticke. Vor allem wissen sie, wie sie mich auf die Palme bringen und so richtig fertig machen können – wie es nur die vermögen, die uns am allernächsten stehen. Ich habe sie übrigens nicht eingeladen. Sie haben sich einfach so auf meinem Sofa breit gemacht.

Gute alte Selbstzweifel.

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Weg von hier

Wenn die Dinge über mir zusammenschlagen und mich unter sich begraben; wenn ich in einem Konflikt mit geliebten Menschen stecke und dem Problem mit meinen gewohnten analytischen Gedankenwälzereien nicht beikommen kann; wenn ich wieder wegen geringster Kleinigkeiten anfange zu heulen und nicht verstehe, warum; wenn ich anfange, mich selbst nicht besonders leiden zu können, dann ist mein Impuls immer der, wegzufahren. Am besten an einen Ort, den ich nicht kenne und mit nichts verbinde. Nur raus. Weg von hier.

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