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Brückenschläge und Schlagworte

Schlagwort: traurigkeit

Geburtstag

Mein Mann hat heute Geburtstag. Gestern abend wollte ich ihm einen Marmorkuchen backen. Ich habe seit Jahren keinen Marmorkuchen gebacken, aber ich weiß, dass er den lieber isst als meinen Standard-Apfelkuchen mit Streusseln. Von dem Apfelkuchen habe ich Mamis Rezept. Ich backe ihn zwar ein winziges bisschen anders, aber es ist Mamis Rezept. Von ihrem Marmorkuchen habe ich kein Rezept. Dabei gab es den früher immer als Geburtstagskuchen, aus der Gugelhupform. Mit Smarties drauf und einer Kerze in der Mitte.

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Erinnerungen, assoziativ

Es ist Ruhe eingekehrt. Jetzt, da die Gegenwart nicht mehr so vereinnahmend ist, habe ich Zeit, nachzudenken. Über früher. Und über dich.

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Sehnsucht nach den Eltern

In der Tagesschau spricht einer von den unsäglichen alten weißen Männern von Obergrenzen und „Verlierermodus“. Bei twitter werde ich von jemandem retweetet, der in seiner Timeline die „Zerstörung Deutschlands“ durch Muslime behauptet. Auf einer Internetseite, die ich zur Vorbereitung auf die Berliner Wahl zum Abgeordnetenhaus besuche, beschimpft ein SPD-Politiker mit wüsten Worten eine Kollegin von den Grünen. Nicht in einer Kommentarspalte oder auf einer Veranstaltung, auf seiner persönlichen Internetseite, auf der er seine Positionen erklärt. Mich frustriert und ärgert das alles.

Und dann sitze ich plötzlich in meiner Wohnung auf dem Holzdielenfußboden und weine bitterlich. Aus einem ganz anderen Grund. Mich überfällt eine riesige Sehnsucht nach meinen Eltern.

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Blaue Albernheit

Tage, an denen man meint, sich niemandem zumuten zu können, weil man sich selbst allein schon so unendlich viel zu viel ist.

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Ungeliebte alte Freunde

Mich besuchen dieser Tage ein paar alte Freunde. Wir kennen uns schon sehr lange, deshalb können wir uns gegenseitig nichts vormachen. Ich weiß, wie sie ticken, und sie wissen, wie ich ticke. Vor allem wissen sie, wie sie mich auf die Palme bringen und so richtig fertig machen können – wie es nur die vermögen, die uns am allernächsten stehen. Ich habe sie übrigens nicht eingeladen. Sie haben sich einfach so auf meinem Sofa breit gemacht.

Gute alte Selbstzweifel.

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Augenfunkeln

Es fing alles ganz harmlos an. Eine schöne, kluge Frau mit großen traurigen Augen, die dir gefiel. Es war so einfach, sie mit Liebe zu überschütten. Jedes deiner Komplimente sog sie auf wie ein trockener Schwamm das Wasser. Mit jedem deiner Worte glomm ein kleiner Funke in ihr auf, der sie zauberhaft und zerbrechlich machte. Noch nie hatte jemand solche Dinge zu ihr gesagt, das vertraute sie dir im Dunkel der Nacht in deinen Armen an, und die tiefen traurigen Augen füllten sich mit heißen Tränen.

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