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Brückenschläge und Schlagworte

Schlagwort: zugehörigkeit

Beste Freundinnen

Meine beste Freundin im Kindergarten hieß Lea. Lea hatte krause Locken und eine kleine Schwester, die erst langweilig war, weil sie immer schlief und dann nervte, weil sie immer durch das Kinderzimmer krabbelte. In der Grundschule war meine beste Freundin Aiko. Sie kam aus Japan und wir haben uns in der zweiten Klasse gestritten, weil sie immer meine Bilder in Kunst abgemalt hat und nie eigene Ideen hatte. In der dritten Klasse wurde Paulina meine beste Freundin. Sie war klein und zerbrechlich und schenkte mir zum Abschied in der Grundschule eine selbstgebastelte Muschelkette.

Von keiner der drei habe ich heute eine Telephonnummer, Emailadresse oder auch nur den Facebookkontakt.

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Versehrt

Ich bin versehrt,
das heißt, fehlerhaft, angegriffen, hilfsbedürftig…
aber kann es nicht auch heißen: ver-sehr-t,
wenn aus einem regulären Gefühl ein großes Gefühl erwachsen ist?

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Twitter ändert *ich

Twitter ändert dich. Twitter ändert sich.

Vor einem Jahr hätte ich hier einen ganz anderen Text über Twitter geschrieben als heute. Vermutlich wäre es eine Liebeserklärung gewesen. Vielleicht auch eine lange Reflexion darüber, dass meine Freunde aus dem so genannten RL nicht nachvollziehen können, wie etwas Virtuelles so viel Raum im Leben einnehmen kann. Eine Verteidigung dieser Welt und ihres ganzen wunderbaren chaotischen Zaubers. Denn auch ich habe ja vorher nicht damit gerechnet, dass man da ehrliche Unterstützung und tiefe Enttäuschung, lautes Lachen und bitterliches Weinen, echte Liebe und ebenso echten Liebeskummer finden kann.

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Heimat auf Zeit

Bald lebe ich schon vier Jahre in der großen Stadt. Außer in der Stadt, in der ich aufgewachsen und zur Schule gegangen bin, habe ich noch nirgends so lange gelebt. Auslandsaufenthalte, Studienortswechsel und Reisen haben mein Leben zerrissen und auf das Zauberhafteste wieder zusammengesetzt zu einem bunten Flickenteppich unterschiedlicher Heimaten auf Zeit. Sie sind alle Teil meines Lebens, keine wil ich missen. Und doch muss ich gestehen, dass sie mit jedem Umzug schwerer zu beantworten war, die Frage danach, wo ich eigentlich hingehöre.

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